Kandidatur.ch

15. März 20233 Min.

Bewerbungsstrategie

Strategisches Vorgehen beim Bewerben zahlt sich aus

Wer sich bewirbt sollte dieses Unterfangen strukturiert angehen. Eine gezielte Herangehensweise beim Bewerbungsprozess schont Geld, Zeit und Energie. Der kluge Bewerber überlegt sich daher genau, wo er seine Ressourcen investiert und wo nicht. Dafür muss ein Plan her, woraufhin dann die Strategie zurecht gelegt wird. In der Folge wird sukzessive danach gehandelt und im Anschluss daran kontrolliert.

Ziel

Bei Stellenlosen ist das oberste Ziel eine möglichst rasche und nachhaltige Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Bei Angestellten mit Jobwechslungsabsichten wiederum lautet die Zielsetzung zumeist: Innert nützlicher Frist eine neue Challenge finden!

Warum Strategie wichtig ist

Es liegt auf der Hand, dass ein Bewerber, unabhängig von den ihm präferierten Bereichen, dort die höchsten Chancen auf einen Job hat, wo die grösste Übereinstimmung zwischen seinen Fähigkeiten und den gestellten Anforderungen vorliegen. Von optimalem Matchmaking wird gesprochen, wenn sich Aufgaben, Verantwortung und Kompetenzen die Waage halten. Je grösser die Übereinstimmung dieser Faktoren, desto aussichtsreicher ist eine Kandidatur.

Wer diesbezüglich mit verzinkten Karten spielt tut weder sich selber noch dem künftigen Arbeitgeber einen Gefallen. Horchen Sie deshalb in sich hinein, schärfen Sie Ihre Intuition und nehmen Sie neben der Ratio auch Ihr Bauchgefühl als Indikator. Besser Sie merken frühzeitig, dass es womöglich doch nicht passt, als dass Sie später Zeit verlieren. Ein gesunder Realitätssinn kann übrigens auch ans Tageslicht befördern, dass ein Arbeitgeber zwar übers Gesamte gesehen durchwegs als attraktiv eingestuft wird, die spezifische Vakanz indes aber trotzdem nicht so prickelnd erscheint.

Phasen der Bewerbungsstrategie

Die Bewerbungsstrategie umfasst vier Phasen:

Planung:

Das Bewusstsein über seine Skills, Ziele und Ambitionen, die verbleibende Zeit und die verfügbaren finanziellen Mittel ist Gold wert bei der Stellensuche. Am aufschlussreichsten sind die Leitfragen "Wer bin ich?", "Was kann ich?" und "Was will ich?". Manchmal kann allerdings die Negativformulierung "Was will ich nicht?" genauso entlarvend sein, denn die Passion dürfte wahrscheinlich etwa auf der gegenüberliegenden Seite zu liegen kommen. Basierend darauf wird die Planung ausgerichtet mit Fragen wie: "Welcher Beruf?", "Welche Position?", "Welche Branche?", "Welche potenziellen Arbeitgeber?" etc.

Prioritäten (setzen):

Um über längere Zeit motiviert zu sein, ist es ratsam sich einen möglichst erstrebenswerten Schlachtplan auszuarbeiten und vor allen Dingen richtig zu Priorisieren. Nur wer Fokus hat und seine Energie bündelt ist in der Lage effizient und entschlossen vorzugehen.

Ausführung:

Hinsichtlich der Ausführung empfiehlt es sich unterschiedlichste Bewerbungsmethoden auszuprobieren und offen für neue Wege zu sein, da ein breitgefächertes Vorgehen erfahrungsgemäss am einträchtigsten ist. Gerade beim Bewerben gilt das Gesetz der grossen Zahl! Alles ist Macht der Serie! Je mehr Bewerbung sie “säen“, desto mehr Resonanz werden Sie ernten. Schiessen Sie jedoch nicht blind in den Wald. Gezielte Blindbewerbungen ja. Anonymer Massenversand nein. Stellen Sie anstelle dessen lieber sicher, dass Ihr Lebenslauf à jour ist und das Motivationsschreiben individuell und die entsprechende Vakanz ausgerichtet ist. Arbeiten Sie selbst die Nuancen aus und präsentieren Sie sich im besten Licht, denn für einen ersten Eindruck gibt’s genau eine Chance!

Kontrolle:

Rapportieren Sie Ihre Arbeitsbemühungen in einem Bewerbungsjournal. Dies erlaubt Ihnen stets den Überblick zu wahren, wann Sie sich wo mit welcher Suchmethode auf welche Stelle z.H. welchem Ansprechpartner beworben haben. Zudem werden Doppelspurigkeiten vermieden, da jederzeit genau nachvollzogen werden kann, wie der Stand der Bewerbung ist bzw. wie die Antworten ausgefallen sind. Ein Bewerbungsjournal ermöglicht darüber hinaus Rückschlüsse auf die vielversprechendsten Bewerbungsmethoden, wodurch die Bewerbungsstrategie reflektiert und optimiert werden kann.

Beeinflussende Elemente bei der Strategieentwicklung

Bei der Strategieentwicklung sowie der Strategiekontrolle und Strategieanpassung gilt es verschiedenste Elemente zu berücksichtigen:

  • Zeit (persönlicher Zeithorizont und/oder laufende Rahmenfrist beim RAV)

  • Wirtschaftliche Verhältnisse (Privatvermögen und/oder verbleibende Taggelder der ALK)

  • Berufssektoren, Suchfelder

  • Gewünschtes Arbeitspensum

  • Marktgrösse, Stellenangebote

  • Ökonomie, Marktlage, wirtschaftliche Zyklen

  • Qualifikation, Aus- und Weiterbildung

  • Suchmethoden und –kanäle

  • Branchenusanzen

  • Geografische Ausrichtung, Radius

  • Tätigkeit im Zwischenverdienst